Montag 4 Dezember 2023

Jahresrückblick 2023 der Kremper Liedertafel Lied-Hoch e. V.

Neujahr bis Ostern

Corona war in diesem Jahr zwar kein Thema mehr, trotzdem waren zur Jahreshauptversammlung am 12.01.2023 nur 12 Mitglieder und der Chorleiter erschienen. Vielleicht war das aber auch dem Umstand geschuldet, dass durch Umbaumaßnahmen in der Küche der Rathausgaststätte der "Grieche im Ratskeller" nicht seine sonst gewohnte Bewirtung im Ratssaal anbieten konnte und das ganze Rathaus dadurch auch einen wenig einladenden Eindruck machte. Davon unbeeindruckt oder aber gerade deswegen war die Tagesordnung nach eineinhalb Stunden abgearbeitet, es gab aber auch keine Konflikt beladenen Themen. Die wichtigste Änderung aus Sicht des 2. Tenors war der Umstand, das nach nun Corona bedingt 3 Jahren die Aufgabe des Festausschusses auf den 1. Bass übergeht, was, neben der Organisation von Himmlefahrtstour und Somerfest, jetzt auch die Betreuung der Fördermitglieder umfasst. Eine Aufgabe, der sich nun alle Sänger des jeweiligen Stimmfaches stellen müssen. Einig waren sich die anwesenden Sänger mit dem Chorleiter, auch das diesjährige Chorkonzert, das dieses Mal auf Einladung des Fördervereins St. Peter zu Krempe e. V. am 10.09.2023 wieder in der Stadtkirche St. Peter stattfinden soll, zu einem Erfolg zu machen. Dafür gilt es nun intensiv zu proben.

Doch einen ersten Auftritt hatten zumindest einige Chorsänger bereits zwei Tage später beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters mit Vereinsmesse in der Willi-Steinmann-Halle. Der Bürgermeister Volcker Haack, der übrigens auch Fördermitglied des Chores ist, hatte kurz vorher beim Vorsitzenden Jan Leineweber angefragt, ob der Chor beim Empfang eine kleine musikalische Kostprobe geben könne. Jan hatte daraufhin nur die Unterstützung der anwesenden Gäste beim traditionell abschließenden Schleswig-Holstein-Lied zugesagt. Davon gingen auch die sieben sangbereiten der insgesamt neun anwesenden Sangesbrüder aus. Wegen der großen Auswahl an Vereinen in Krempe waren etliche von ihnen in mehrfacher Funktion beim Empfang. Als Minister des amtierenden Gildekönigs waren wegen der Würde ihres Amtes zwei Sangesbrüder verhindert, dem Ruf des Bürgermeisters auf die Bühne in der Saalmitte zum abschließenden Schleswig-Holstein-Lied zu folgen. Und so sangen dann die verbliebenen sieben Sänger, zwar mit Unterstützung des Bürgermeisters, aber ohne die der Gäste, die erste Strophe unserer Landshymne, dem Beifall der Gäste nach zu urteilen, doch recht passabel. Somit zahlte es sich aus, dass diese Liedstrophe seit einiger Zeit fester Bestandteil des Abschlussgesangs einer jeden Chorprobe geworden ist.

Bei den folgenden Chorproben waren mitunter bis zu 15 Sänger anwesend, die das auf Vorschlag vom Chorleiter neu angeschaffte Liedgut, darunter so bekannte Lieder wie "Ich war noch niemals in New York" von Udo Jürgens oder auch die "Capri Fischer" intensiv probten, aber auch immer wieder Lieder aus dem vorhanden Repertoire auffrischten. Erst als es auf Ostern zuging, dünnte sich die Teilnehmerzahl bei den Chorproben etwas aus, was aber durch eine individualisierte Probengestaltung gut kompensiert werden konnte.

Anfang Mai war es dann wieder so weit, dass Wirtin und Wirt vom "Griechen im Ratskeller" die Sänger wieder im Ratssaal bewirten konnten, denn die Sanierung der Küche im Rathaus einschließlich des aufwendigen Einbaus einer ordentlichen Abluftanlage waren nach ca. 4 Monaten Bauzeit abgschlossen. Und endlich konnte man dort auch wieder ein Bierchen vorweg und eins oder zwei nach der Chorprobe trinken.

Die Vatertagstour an Himmelfahrt zum "Tempel von Nordoe" hat den teilnehmenden 9 Sangesbrüdern viel Spaß gemacht und auch das Bierchen und die Grillwurst danach bei Heinrich Nahrwold in Kremperheide hat allen gut geschmeckt (siehe Fotos).

Auf Bitten des Chorleiters hat sich der Vorstand Ende Mai mit der Anschaffung eines Stage-Pianos befasst und die Finanzierung dafür von ca. 1.000 € ausgelotet. Es wurde ein Weg gefunden, trotz knapper Kasse beim Verein diese Ausgabe zu tätigen und auf der nächten Chorprobe wurde Igor Zeller dann grünes Licht für die Anschaffung gegeben.

Bei der ersten Probe nach der zweiwöchigen Gildeunterbrechnung am 06.07.2023 konnte der Chorleiter zum ersten Mal für die Probenbegleitung das neue Stage-Piano nutzen. Um sich damit ein wenig vertraut machen zu können, hatte er das Instrument vorher mit zu sich nach Hause genommen und daran geübt. Auch wenn bei dieser ersten Probe mit der neuen Begleitung noch nicht alles reibungslos klappte, so konnten die Sänger doch schon erkennen, dass der Chorleiter sich nun wesentlich besser auf den Gesang der Sänger konzentrieren konnte, da die Begleitung zu den Liedern vom Stage-Piano als vorher eingespieltes Playback kam. Das war für alle ziemlich herausfordernd und wird zukünftig immer so sein. Nach zwei weiteren Chorproben ging es dann in einer dreiwöchige Ferienpause. Auf der letzten Probe am 20.07.2023 konnten die Sänger dann auch wieder Hans August Rave in ihrer Mitte begrüßen, der sich vor einigen Monaten bei einem Sturz mit seinem eBike schwere Verletzungen zugezogen hatte. Aber trotz seiner dadurch verursachten Gehbehinderung schaffte er den beschwerlichen Aufstieg in den Ratssaal.

Wegen Baumaßnahmen am Altar in der St. Peter Kirche konnten die ersten 3 Proben nach der Sommerpause ab dem 10.08.2023 nicht, wie ursprünglich geplant, in der Kirche stattfinden. Doch der Ratssaal im alten Kremper Rathaus stand ja immer noch zur Verfügung, wenn auch ohne gastronomische Betreuung, da der Grieche im Ratskeller in der Zeit wegen seines Jahresurlaubs geschlossen hatte. Doch Vereinsvorsitzender Jan Leineweber hatte, wie immer bei solchen Gelegenheiten, für Getränke gesorgt.

Doch das war das kleinere Problem. Es zeigte sich dann auch, dass die Baumaßnahme in der Kirche und vor allem die vorher dringend notwendige Reinigung dort auch bis zum Konzert am 10.09.2023 nicht abgeschlossen sein werden. Also hieß es, kurzfristig umdisponieren und das Konzert in die Willi-Steinmann-Halle verlegen. Die organisatorischen Voraussetzungen dafür wurden vom Konzertveranstalter, dem Förderverein St. Peter zu Krempe e. V. zwar geschaffen, aber die nötige Manpower, um die Halle für das Konzert vorzubereiten, konnte der Förderverein nicht stellen. Also mussten die Sänger selbst Hand anlegen. 

Eine Woche vor dem Konzert fand in der Tagespflege vom Ahsbahs-Stift noch der obligatorische Sänger-Workshop statt, an dem alle Sänger teilnehmen konnten und Chorleiter Igor Zeller auch seine Frau Katrin mitgebracht hatte, die die Lieder am Cajon begleitete. Zum Einstieg in die fünfstündige Probe gab der Chor als Dankeschön ans Ahsbahs-Stift im Altenheim eine kleines Chorkonzert mit vier Liedern aus dem vorgesehenen Konzertprogramm. Der Auftritt wurden von den hochbetagten Seniorinnen und Senioren begeistert aufgenommen und mit viel Applaus bedacht. Als Zugabe gaben die Sänger dann noch "Sie ist ein wackerer Kumpan" zum besten, als obligatorisches Dankeschön für den vom Personal verteilten Kremper Bittern an die Sänger und Musiker:innen.

Das Konzert in der Willi-Steinmann-Halle wurde von allen Beteiligten als sehr erfolgreich gewertet. Mehrere Sänger vom Chor haben sich am Samstag vor dem Konzert beim Aufbau der Bühne beteiligt und die Stühle in der Halle aufgestellt. Vor Beginn des Konzertes zeigte sich dann, dass die vorbereitete Anzahl nicht ausreichte, so dass noch nachgestellt werden musste. Der Chorleiter Igor Zeller hatte sich für seine musikalische Begleitung am neu beschafften Stage-Piano noch Verstärkung besorgt: seine Frau begleitete die Stücke am Cajon und ein Bekannter aus der Nachbarschaft an der E-Bassgitarre. Außerdem hatte Igor noch drei Musiker von der Stadtkapelle gebeten, einige der vom Chor gesungenen Lieder mit ihren Blasinstrumenten zu begleiteten. Der Wechsel von Chorgesang mit Sologesang von englischsprachigen Titeln durch die regional sehr bekannte Sängerin Franziska Mohrdiek und bekannten plattdeutschen Liedern, die von Helge Pahl aus Krempe dargeboten wurden, kam bei Publikum sehr gut an und regte die gut einhundert Gäste zu kräftigem Applaus an, so dass alle sehr erstaunt waren, wie schnell das einstündige Programm ohne Pause doch schon vorbei war. Dafür blieben aber noch etliche Gäste nach dem Konzert und nahmen noch das eine oder andere Glas Wein, Bier, das Käsehäppchen oder die Laugenstange zu sich. Und auch der Aufruf an die Gäste bei Konzertende, doch bitte beim Abbau behilflich zu sein, war sehr erfolgreich. Im Nu waren die mehr als einhundert Stühle abgeräumt und die Bühne wieder abgebaut und eingelagert, so dass alle hinterher noch ein bisschen klönen konnten. Eine sehr gelungene Veranstaltung, die bei den Gästen einen guten Eindruck hinterließ.

Bei der ersten Chorprobe nach dem Konzert zeigte sich bei dessen Auswertung, dass doch nicht alles zur vollsten Zufriedenheit verlaufen war. Etliche Chormitglieder und auch der Chorleiter waren mit der stimmlichen Qualität des Chores nicht zufrieden. Wie immer nach einem Konzert war ein bisschen auch die Luft raus, was sich in mangelnder Beteiligung an den Chorproben zeigte und nicht nur an gesundheitlichen Problemen lag. Und so kam es, dass der Chorleiter den Chor aufforderte, ernsthaft darüber nachzudenken, wie es mit dem Chor weitergehen könne. Das taten die Sänger dann auch bei einer außerordentlichen Versammlung anstelle einer Chorprobe, wobei man nach einiger Diskussion überein kam, den Männerchor zukünftig und ab sofort auch für Frauen zu öffnen. Gerüchteweise war bekannt, dass es dafür schon einige Interessentinnen gab. Und so konnte auf der nächsten Chorprobe nach diesem Entschluss am 16.11.2023 erstmals nach vielen Jahren wieder Frauen bei der Kremper Liedertafel mitsingen. Sogar der Ehemann einer dieser 6 Frauen hat dadurch zum Chorgesang gefunden. Der Chorleiter war darauf gut vorbereitet, mit neuem, Freude bringenden Liedgut bei den meisten Sänger:innen den Spaß am Chorgesang (wieder) zu wecken.